Gildenreise nach Orr - Reinigung der Drachenmagie Zhaitans
Seite 1 von 1
Gildenreise nach Orr - Reinigung der Drachenmagie Zhaitans
Die Reinigung von der Drachenmagie Zhaitans, welche Nohlan und die Lagerführerin Sylvara in sich trugen, war allem Anschein nach ohne Erfolg geblieben. Offensichtlich wurde Denker Funkelstein während ihrer Abwesenheit in einen Hinterhalt geführt und auf tückische Art und Weise hinter Gitter gebracht. Der Vorwurf der Seraphen lag darin, dass seine Untersuchungen und Experimente in Löwenstein zum Zwecke der Untoten Diener Zhaitans seien und der Asura somit des Hochverrats angeklagt wurde.
Doch die Thieves konnten und wollten das nicht glauben.
Sylvara organisierte ein Treffen mit einem bekannten, sein Name war Bowen Bernstein. Sie hatte ihn wenige Wochen zuvor vor einer Taverne in Götterfels kennengelernt als dieser noch mit den Gedanken spielte sich den Stadtwachen zu verpflichten. Bowen wollte Sylvara ohnehin noch einen Gefallen tun und brachte sie für ein kurzes Gespräch zu ihrem Lagerkumpanen
Nachdem sie sich auf schmerzliche Art die Rüstung eines Seraphen beschaffen hatten, schleusten sich Arsene und Nohlan in die Gefängniszellen. Verkleidet als einer von Ihnen räumte Nohlan den Beschluss ein, Denker Funkelstein auf Anordnung des Hauptmannes mit zu nehmen. Ein verschlossener Brief mit dem Siegel der Seraphen, sorgte dabei für Glaubhaftigkeit und wies keine weiteren Fragen auf, so dass Gnimsch ganz einfach abgeführt werden konnte.
Wieder auf freiem Fuß flüchteten sich die vier nach Löwenstein und tauchten dort für einige Zeit im Schutze des Gerüchteordens unter. Tage und Wochen vergingen bis der von Gnimsch Funkelstein seiner Truppe vorgetragen wurde: Die Thieves müssen die Stadt verlassen und sich auf nach Orr machen!
Nachdem die Reinigung fehlgeschlagen war, blieb keine andere Wahl um Nohlan und Sylvara von der Drachenmagie Zhaitans zu befreien. Sollte diese Reise nicht von Erfolg gekrönt enden, so würden die Thieves zwei wichtige Mitglieder und Freunde verlieren und die Leitung Sylvaras in Gnimsch´s Arme fallen. Vorausgesetzt, die Reise würde nicht mehr als zwei Opfer fordern.
Zweifel und Unsicherheit blieben nicht aus, immer wieder stellen sich Fragen über die Glaubwürdigkeit ihres Lagerkumpanen. Wollte er sie doch nur in einen Hinterhalt führen? Wieso hat die Reinigung in Ascalon nicht funktioniert und warum haben die Seraphen den Denker hinter Gitter gesperrt. Abermals war die Truppe kurz davor an Zweifeln zu scheitern, doch die Gemeinschaft war in den vergangenen Monaten zusammengewachsen und hatte an Stärke und Klassengeist gewonnen, so dass dies über all die Skrupel siegte. Arsene wurde beauftragt Nohlan und Sylvara streng zu bewachen, die Schatten nahmen die beiden zunehmend ein und forderten den Wächter verstärkt auf, Sylvara aus dem Weg zu räumen um Zhaitan den Weg zu Nohlan zu öffnen. Sylvara dagegen fühlte sich mehr und mehr zu Nohlan hingezogen und wenngleich sie sich seiner dunklen Gedanken bewusst war, so lag es in ihrer Aufgabe, jenen mit ihrem Leben zu schützen würde auch nur einer versuchen ihm etwas anzutun. Die Skepsis und Sorge um die Aufrichtigkeit und Loyalität der Truppe, drängte sie immer zu Misstrauen. Immer wieder stellte sie ihren Lagerkumpanen Gnimsch an den Pranger, klagte ihn des Verrats an und weigerte sich, die Reinigung über sich ergehen zu lassen. Denn der Gedanke, die Magie für sich zu behalten und die Macht weiter zu nutzen die ihr damit geschenkt würde, war nicht nur ein Teil Nohlans heimlicher Gedanke. Der einzige der in solchen Momenten Einfluss auf die Diebin nehmen konnte war Drun. Er schaffte es fortwährend sie aus den Gedanken zu lösen und den Blick auf die Realität zu ebnen. Nohlan dagegen haftete die meiste Zeit noch an Sylvara, die ihn weitgehend beeinflussen konnte, und andersrum dasselbe. Genau aus diesem Grunde, sollte Sylvara nicht länger stören und durch Nohlans Hand sterben, so war der Wille des Drachen.
Nach genauen Kalkulationen und Vorbereitungen war es soweit. Der Aufbruch nach Orr stand an. Arsene Lupin, Trace, Gnimsch Funkelstein, Nohlan und Sylvara schritten durch das Portal um Löwenstein hinter sich zu lassen. Gefolgt von einen erfahrenen Waldläufer, den Sylvara für die Reise angeheuert hatte um die Gemeinschaft zu leiten. Der erste Marsch sollte den Trupp zu den Baumgrenzenfällen führen. Mit der Sonne im Nacken und den warmen Gedanken an ihre Heimat zogen die 6 über Berge und Täler.
Nach einigen Stunden erreichten sie auch schon unversehrt ein Lager in den Baumgrenzenfällen, wo sie nächtigen konnten. Sylvara hatte Drun inzwischen ihren Raben geschickt, mit der Nachricht, sie hier zu treffen. Geschwächt von seiner Entführung, wollte er den Thieves nachreisen, sobald er sich dazu in der Lage fühlte. Die Zelte waren schnell entfaltet. Nohlan wickelte ein paar Stangen und Tücher zu einem einigermaßen geschützten Schlafplatz zusammen, während Denker Gnimsch Funkelstein mit einem Versorgungsei im Handumdrehen ein perfektes Lager mit allem was man sich vorstellen konnte zaubert. Arsene war der Schufterei Leid und kam die Nacht über bei einer hübschen Norn Dame unter. Der Waldläufer schob fast die ganze Nacht Wache und nickte am Ende auf einem Felsen unter freiem Himmel ein. Es ergab sich also ein kurzer Moment in dem alle Thieves schliefen. Fast…. Auf leisen Sohlen schlicht sich Nohlan aus dem Zelt um Sylvara für ein paar Momente zu entführen und die Nacht unter freiem Sternenhimmel mit ihr zu genießen.
Der nächste Morgen brach an. Müde Augen blinzelten aus ihren, eine neue Etappe der Reise begann. Schon heute noch sollten die Thieves vom kalten Schneegebirge ins Tropengebiet reisen. Doch ein paar unbedachte Worte von ihren Lagerkumpanen trieben die Lagermeisterin erneut dazu, das ganze Unternehmen und die Aufrichtigkeit der Reise anzuzweifeln
Zielsicher packte sie ihre Sachen um dann den Weg nach Hause und den Tod durch die Hand Zhaitans sicher zu umgehen. Sunny redete lange auf die Diebin ein, auch Arsene und Nohlan versuchten sie zu überzeugen den Weg weiter zu bestreiten, doch diesmal schien die Situation fast aussichtslos. Gerade als die Weißhaarige das Lager verlassen wollte erblickte sie Drun der verdattert auf einem Felsen neben ihr stand und die Diskussion verfolgt hatte. Drun ging unsicher auf Syl zu und packte sie an der Hand. Mit flehendem Blick brachte er Sylvara zurück zum Lager, wo die Diskussion immer noch am Flammen war. Doch die Anwesenheit Druns besänftige ihre Wut allmählich.
Nach langem Debattieren ergab sie sich widerwillig ihren Freunden und beschloss weiter mit den Thieves nach Orr zu ziehen. Der Streit war schnell vergessen als sie die Baumgrenzfälle in Richtung der Felder der Verwüstung verließen und die warmen Sonnenstrahlen den grünen Boden unter ihren Füßen berührten. Drun war nach seiner Entführung wieder annähernd genesen, marschierte stolz an Sylvaras Seite.
Doch die Reise sollte nicht zur Erholung dienen und schon bald stießen die Thieves auf Widerstand und mussten sich zusammen durch Horden von Untoten und Wolfsrudel kämpfen. Überall lauerten Gefahren, doch jeder wusste seines Handwerks bestens Bescheid und gemeinsam schlugen sie sich in Richtung der Feste der Dreifaltigkeit durch.
Drun bekam von seiner Ziehmutter eine neue Rüstung geschenkt die sie ihm in Götterfels schneidern ließ. Seit der Entführung war die Diebin sehr besorgt um ihren Sprössling und der Gedanke, dass eine Rüstung aus dickem Leder ihn besser schützen konnte, gefiel ihr. Drun war kein Junge der gerne Hilfe annahm, zu stolz und selbständig hatte ihn sein Leben und seine Erfahrungen gemacht, weshalb die neuen Bestückungen unter einem Vorwand an ihn ging. Voller Freude nahm dieser sein Geschenk an und präsentierte sich den Thieves.
Unbemerkt von der Truppe, ergriff die Magie Zhaitans immer mehr und mehr Besitz von Nohlan. Zwar hätte man Nohlans Veränderung bemerken können, doch abgelenkt von den Gefahren die außerhalb lauerten, merkte keiner was gerade passierte. Plötzlich schlug der Wächter Arsene wuchtig ins Gesicht und setzte diesen für einen Augenblick außer Gefecht, sprang pfeilschnell zu Drun und entriss ihm in einer fließenden Bewegung einen Dolch der locker in Druns Schaft steckte. Sylvara stürzte sich vor Drun und auch Los Sunnos spannte Rasch seinen Bogen. Doch Nohlan hatte den Dolch bereits nach Gnimsch geworfen und traf diesen schmerzlich zwischen seiner rechten Schulter und seiner Brust. Gnimsch sackte augenblicklich vor seinen Freunden zusammen.
Arsene und Sunny legten den Blondschopf, der inzwischen, überwältigt von der Kraft Zhaitans auf die Knie gesunken war, in Fesseln. Eine drückende Stille erfüllte die Luft. Der Wind trug den Geruch von Blut mit sich und jagte den Thieves eine Gänsehaut über
Die Waffen auf den Blondschopf gerichtet wurde dieser nun abgeführt als wäre er ein Gefangener auf dem Weg zum Henker. Drun und Sylvara trugen den verletzten Asura zur naheliegenden Feste. Als hätten die sechs ihm den Weg geleitet, tauchte plötzlich Trace auf und versorgte Herr Funkelstein mit Kräutern und Verbänden nachdem der Dolch schmerzlich aus der klaffenden Wunde gezogen wurde.
Der kleine Asura stammelte etwas von Selbstreinigung und versuchte der Lagermeisterin ein paar letzte Geheimnisse zu verraten ehe er in einen fiebrigen Schlaf fiel.
Drun wich dem Lagerkumpanen nicht von der Seite, während Syl den Weg zu Nohlan suchte. Angekettet fand sie ihren Freund unter strenger Bewachung Arsene´s und des Waldläufers vor
Seine Augen tiefschwarz, umgeben von einem dunklen Schleier blickte er die Diebin an und flehte darum die Festung im Auftrag Zhaitans niederzureißen. Lange blickte die Diebin in Nohlans Augen, sein Flehen hallte durch ihren Kopf. Ihr zorniger Gesichtsausdruck wandelte sich in Mitleid und Liebe. Sie sprang auf und begann die Fesseln zu lockern. Die Thieves waren schnell in ihrer Handlung und wollten Sylvara daran hindern, doch die zunehmenden Kräfte von Nohlan durchbrachen die Fesseln, noch ehe sie sich bewusst waren was geschah. Schnell griff er nach Sylvaras Hand und rannte mit ihr davon.
Die beiden Menschen hielten inne auf einer kleinen Insel die näher an Orr lag und gönnten sich dort Ruhe und Zeit das Geschehene zu verarbeiten. Der Schlaf überkam sie und sie wachten erst wieder am nächsten Morgen auf. Es wehte ein kalter Wind über das Meer und die Wellen schlugen gegen die Felsen und jagten einige Tropfen über die leicht unterkühlten Körper der beiden. Sylvara blinzelte und blickte in den schwarzen Himmel. Sie richtete sich auf und strich sich durch ihr feines Haar. Auch Nohlan öffnete langsam die Augen und lächelte als er Syl neben sich sitzen sah. Während eines raschen Frühstücks aus Sylvaras Rucksack planten die beiden ihren weiteren Weg und entschlossen sich dazu, Zhaitan vor dem Rest der Gruppe zu warnen, sie müssten rasch weiterziehen um den Tempel zu erreichen. Dank Gnimschs Verletzung sollten die übrigen Thieves ohnehin nur langsam vorankommen und Sylvara und Nohlan könnte die Drachenmagie endgültig für sich nutzen.
Nohlan hatte seinen Rucksack bei der Flucht liegen lassen und war vollkommen entwaffnet, doch Sylvara überließ ihm ein Schwert von sich, ihre Dolche sollten ihr reichen, zudem die Scharen von Untoten demselben Herrscher dienten. Der Weg Richtung Orr blieb frei von Kämpfen, was wohl daran lag, das die Macht Zhaitans sie voll für sich eingenommen hatte und die einstigen Feinde, dies wohl spürten und sie nicht weiter als Angriffsziel werteten
Sie rasteten an einer Ruine die umgeben von Wasser lag und nur durch einen Sprung ins kalte Wasser zu erreichen war. Nohlan zog Syl unerwartet in die tiefe und mit einem lauten Platsch landeten beide im kalten Meer. Beide lachten und vergaßen für einen Moment weshalb sie eigentlich hier waren. Es war fast wie früher in Löwenstein wenn die Thieves zusammen in den Wellen des rauschenden Meers badeten. Sie zogen sich an Land und streiften sich das Wasser aus ihren Gewändern ehe sie kichernd auf den Boden fielen. Doch die Zweisamkeit nahm bald ein Ende als sie hinter sich Stimmen vernahmen. Sylvara zog sofort ihren Dolch und auch Nohlan machte sich kampfbereit. Es waren mehrere Stimmen und viele Schritte. Plötzlich standen wie aus dem Nichts die Thieves vor ihnen. Sunny spannte seinen Bogen, den Pfeil direkt auf Nohlan gerichtet, während Gnimsch Funkelstein, immer noch sichtlich geschwächt und in dicke Verbände gepackt, versuchte die Situation taktisch unter Kontrolle zu bekommen. Sylvara und Nohlan legten die Waffen nieder und ergaben sich ihren Freunden. Mit milden, freundlichen Worten bekannten sie ihre Schuld.
Arsene trat wachend hinter die beiden und blickte düster zu Nohlan. „Keiner hätte die Befugnis Nohlan länger zu bewachen und die Waffen ständen wieder unter seiner eigenen Kontrolle „ so Sylvaras Forderung. Anderenfalls, würden sie den Weg nicht weiter mit ihnen bestreiten. Arsene murrte noch ein paar unverständliche Worte und folgte dann seinen Kameraden, welche im festen Glauben waren, Sylvara und Nohlan ständen wieder auf ihrer Seite. Plötzlich kamen die Thieves in die Streitmacht zahlloser Untoten die kreischend auf sie zustürmten. Dumpf schlugen einzelne Körperteile zu Boden die während des Kampfes abgetrennt und durch die Luft geschleudert wurden. Der Gestank der Untoten schürte fast die Luft ab. Immer mehr von ihnen scharten sich um die Truppe, so dass bald nur noch der Rückzug möglich war. Gnimsch Funkelstein stellte noch einen seiner Gewehrtürme auf und verschuf damit etwas Zeit. Als die Thieves wieder zu Atem kamen fiel die Lagermeisterin vor einem leblosen Kadaver nieder. Der Gestank des Untoten machte ihr nichts aus, im Gegenzug dazu machte sich ein tiefer Schmerz in ihrem Herzen breit. Der Gedanke, Diener Zhaitans getötet zu haben quälte sie, so war sie doch einer von ihnen geworden. Die Thieves sammelten sich um sie, blickten sie irritiert an, doch Nohlan entschärfte die Situation und nahm Syl mit sich, ein Blick aus seinen tiefschwarzen Augen genügte um ihre Gedanken zu lesen, er drückte ihre Hand fest in seiner und nickte ihr Verständnisvoll zu. Sein dunkler Blick wirkte von Mitleid getränkt.
Die Thieves zogen weiter bis sie schließlich ihre nächste Raststätte in Malchors Vorsprung erreichten. Der Paggas Posten würde ihnen Schutz bieten und einen ruhigen Ort für Gnimsch um seine Wunden zu regenerieren. Drun hatte sich die ganze Zeit sehr zurückgezogen und schenkte Sylvara nicht einen Blick. Die Diebin hatte dies natürlich längst wahrgenommen, doch blieb ihr in ihren Zustand kein Raum um darauf einzugehen. Plötzlich sackte sie mit einem Schrei auf die Knie. Krümmte sich über ihrem Arm, die Linien leuchteten blauer denn je. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn, sie zitterte am ganzen Körper. Gnimsch reagierte schnell und steckte ihr und Nohlan einen Trank zu, der sie von den Schmerzen erlösen sollte. Sylvara traute Gnimsch nicht und täuschte nur vor einen Schluck daraus zu nehmen. Nohlan dagegen trank es in einem Zug leer und gab Gnimsch das leere Gefäß zurück. Enttäuscht streckte dieser seine Hand zu seiner Lagermeisterin und forderte die Flasche zurück. Sylvara musterte den Asura und seufzte, ehe sie das Gesöff in einem Zug leerte und ihm Wortlos die Flasche in die Hand legte. Sie blickte zu Drun der immer noch abseits von ihr stand, nahm ihn an der Hand mit und machte für beide einen Schlafplatz direkt neben Gnimsch bereit. Behutsam zog sie die Decke über Drun und legte den Arm über ihn ehe sie nur wenige Momente darauf einschlief.
Sie wachte auf als sie draußen ein knacken wahrnahm und schlich zur Feuerstelle. „Na Syl, ihr seid ja weit gekommen „ Sylvara zog ihren Dolch und dreht sich in einer fließenden Bewegung zu der dunklen Stimme hinter sich. Erleichterung machte sich breit als sie in ein vertrautes Gesicht sah. Mit dem Bogen auf dem Rücken und das Gesicht verhüllt blickte sie in Brandons leuchtende Augen. Von der Nacht umhüllt und im flackern des Feuers ging er auf seine Waffenschwester zu.
Sylvara freute sich wahnsinnig das Brandon sie gefunden hatte und setzte sich gemeinsam mit ihm ans Feuer.
Brandon trug eine tiefe klaffende Wunde von einer Schlacht gegen eine Horde von Untoten. Syl tauchte ihren Dolch in die Flammen des Feuers und desinfizierte anschließend die Wunde, band sie dann mit einigen Blättern ein und schloss das Ganze mit einer Schleife. Brandon war bei der ganzen Prozedur Tapfer und versuchte sich selbst bei der glühenden Klinge keinen Schmerz anmerken zu lassen. Kaum war die Wunde verbunden erhob der Waldläufer sich mit den Worten „Jeder von uns hat aufgaben Sylvara, versuch mir nicht zu folgen. Die Diebin erhob sich und folgte seinem zielsicheren Blick der auf einem Untoten Riesen haften blieb. „Brandon, wenn du jetzt gehst, geh ich mit“ doch Brandon blickte sie eindringlich an. „Diese Aufgabe ist nicht die deine, wenn ich es schaffe ihn zu töten, werdet ihr den Tempel schneller erreichen „ noch ehe die weißhaarige Antworten konnte stürmte Brandon los. Ein Pfeilregen prasselte auf den Riesen nieder, doch die meisten davon prallten an ihm ab. Schongleich kamen hunderte von Untoten aus dem Hinterhalt und überrannten Brandon. Dieser schlug auf den Boden. Eine Staubwand versperrte Sylvara die Sicht. Sie rannte los um ihrem Waffenbruder zu helfen, der Riese wandte sich ab. Sylvara rannte los und beugte sich über Brandon, einige Pfeile steckten in seiner Brust und seinen Beinen, sein Körper bebte, Blut rann aus seinem Mund was seine Worte völlig unverständlich machte. Sylvara flehte ihn an bei ihr zu bleiben, Tränen nahmen ihr die Sicht. Brandons Augen fielen zu und die Diebin schrie um Hilfe
Es dauerte einige Momente ehe Nohlan über die Felsen gerannt kam und völlig perplex auf Brandon starrte. Gemeinsam zogen sie seinen schweren Körper in Sicherheit. Nohlan verstand noch immer nicht was die beiden dazu getrieben hatte sich mit so einem Riesen anzulegen, Sylvara kämpfte mit ihren Tränen. Brandon zuckte ein letztes Mal zusammen, dann wurde sein Blick starr und sein Herz hörte auf zu schlagen. Sylvaras hilferufender Schrei hallte durch die Luft, Nohlan stand wie gebannt vor Brandons Leichnam.
Dann erfüllte ein helles Licht den Platz an dem Brandon lag, eine göttliche Baumgestalt erstrahlte in hellem „ Ich werde ihn gut behüten, sorgt Euch nicht“ sprach sie mit klarer Stimme ehe sie genauso schnell verschwand wie sie aufgetaucht war. „Was zur…. „ Sylvara blickte zu Nohlan, dieser starrte immer noch auf den Blutgetränken Platz vor sich. Auch wenn die beiden nicht verstanden was da gerade passiert war, so stand für sie Fest, sie müssen umgehend Gnimsch davon berichten.
Der nächste Morgen brach an. Noch ehe die Sonne am Himmel stand machte sich Nohlan auf zu Gnimsch Zelt um ihn die Ereignisse der vergangenen Nacht zu schildern. Sylvara war von all dem völlig mitgenommen. Trace und Drun wichen ihrer Lagermeisterin in diesen Momenten nicht von der Seite und Gnimsch erfasste den Beschluss, sich in diesen Momenten nicht lange mit diesem Vorfall aufzuhalten. Die Thieves mussten den Tempel erreichen und die Reinigung vollbringen, ehe noch mehr Unheil geschah.
Sie zögerten nicht lange und packten ihre Hab und Gut zusammen um sogleich nach Westen aufzubrechen. Nur Missmutig ließen sie ihre drei Freunde zurück um sich den Weg durch die Horden von Untoten freizukämpfen und den dreien das letzte Stück zur Kathedrale zu erleichtern. Sylvara war zunehmend geschwächt und jeder weitere Kampf wäre für sie eine große Gefahr gewesen. Nohlan litt schneller als erwartet unter der Trennung Sylvaras. Die Nähe seiner Freundin hatte ihn bisher immer wieder zur Realität zurückgeführt und seine Drachenmagie unterdrückt. Doch die Distanz der beiden baute große Hürden auf. Die Zustände häuften sich und nahmen ihn mehr und mehr ein und die Kraft diese unter Kontrolle zu bringen wurde mit jedem Schritt den er sich von ihr entfernte schwächer. Mächtige Dornenwände türmten sich über den Köpfen der Thieves. Gnimsch allen voran setzte diese in Brand und erzeugte somit begehbare Wege durch das Gestrüpp. Auch Arsene kämpfte sich an seiner Seite mit seinen Dolchen den Weg frei. Sunny hielt während dessen immer ein Auge auf den Wächter gerichtet. Ein letztes Mal sollte das Lager der Thieves aufgebaut werden um dort auf Drun, Trace und Sylvara zu warten.
Die Sonne lag noch hinter den Bergen als die drei aufbrachen, für eine weitere Rast blieb keine Zeit, so dass es nachher direkt zur Kathedrale des ewigen Lichts weiterging
Dieser Weg sollte der Mühsamste bleiben. Zhaitan wusste längst Bescheid und schickte mehr und mehr seiner Streitkräfte gegen die Thieves. Immer wieder wurde die Reinigung unterbrochen bis endlich der letzte Feind besiegt war.
Sylvara und Drun stellten sich in die Mitte der Kathedrale, dort wo die Macht am meisten gebündelt war. Im ersten Moment schien nichts zu geschehen, doch plötzlich fiel die Diebin auf die Knie, vor Schmerz bebte sie am ganzen Körper, ihre schweißnassen Hände pressen Druns fest in sich zusammen. Ein Tränenfluss ließ Drun für sie wie in einem Schleier stehen. „Bleib bei mir Mami“ hörte sie ihn flehen und konzentrierte sich nur noch auf seine warmen Hände und seine Stimme. Der Schmerz nahm zu und die Linien leuchteten auf, plötzlich durchzuckte es die Lagermeisterin und kraftlos fiel sie in Druns Arme. Die Linien auf ihrem Arm wurden schwächer, für einen kurzen Augenblick sah es aus als würden sie brennen, zurück blieben feine Narben
Syl zog sich an Drun nach oben der sie fest in seinen Armen liegen hatte und sie mit Tränenklaren Blick anschaute. Gnimsch brach in der Hoffnung einer gelungenen Reinigung die Zeremonie ab, denn Nohlan veränderte sich zunehmend. „Sylvara“ brüllte er bestimmend, ohne zu zögern rannte sie zu ihm und stellte sich vor ihn. Ein eisiger Wind wehte vom Meer über die Klippe an der sie nun standen
Nohlan legte beide Hände auf ihre Wangen und zog sie zu sich. Ein nicht endender Kuss verband die beiden ehe sein Blick erstarrte und Syl von der Klippe stieß. Ihr erschrockener Blick und ihre Schreie blieben in seinem Geiste, gerade noch wollte er nach ihr greifen, doch die Diebin stürzte in die tiefe. Ohne zu zögern sprang Drun hinter seiner „Mutter“ her. Arsene schlug die Faust gegen Nohlans Kiefer der hart auf dem Boden aufschlug und Blut spuckte. Gnimsch stoppte diese Feindschaft schnell und befahl, mit der sofortigen Suche der beiden gestürzten anzufangen.
Sylvara schlug bewusstlos auf dem Wasser auf und sank in die Tiefen des Meeres. Die Ereignisse spielten sich wie im Traum in ihren Gedanken ab als eine Hand die ihre ergriff und sie zur Oberfläche zerrte. Ein ganzes Stück zog Drun seine Mutter hinter sich her, ehe sie wieder das Bewusstsein gewann. Die beiden Diebe kämpften sich durch das raue Meer zu einer Insel. Druns Herz raste, sein Atem ging schnell, Sylvara kümmerte sich gleich um ihn und zog ihm sein nasses Hemd aus.
Es dauerte nicht allzu lange als Denker Funkelstein in einem Taucheranzug auf sie zu hüpfte. Die beiden Thieves blickten ihn an, Sylvara lächelte, sicher war dies wieder eine seiner Erfindungen aus diesen seltsamen Eiern die er die ganze Reise über mit sich trug. Doch der kleine Asura wäre ohne diese ehrlich gesagt fragwürdige Ausrüstung sicher so schnell untergegangen wie ein Stein
Auch Arsene fand den Weg zu den dreien bald, doch von Nohlan war weit und breit keine Spur. Der Wächter war der festen Auffassung die beiden hätten den Sturz nicht Überlebt und flüchtete sich von Schuld gequält weiter nach Orr, denn den Thieves, könne er wohl nie mehr wieder in die Augen blicken…….
*************************************************************************************************************
Ein ganz besonderer Dank an dieser Stelle gilt unserem Lagerkumpanen und Freund Denker Gnimsch Funkelstein der uns durch diese Reise geführt hat und damit einige wirklich schöne Wochen zusammen mit der Gilde ermöglicht hat
[/size]
Doch die Thieves konnten und wollten das nicht glauben.
Sylvara organisierte ein Treffen mit einem bekannten, sein Name war Bowen Bernstein. Sie hatte ihn wenige Wochen zuvor vor einer Taverne in Götterfels kennengelernt als dieser noch mit den Gedanken spielte sich den Stadtwachen zu verpflichten. Bowen wollte Sylvara ohnehin noch einen Gefallen tun und brachte sie für ein kurzes Gespräch zu ihrem Lagerkumpanen
Nachdem sie sich auf schmerzliche Art die Rüstung eines Seraphen beschaffen hatten, schleusten sich Arsene und Nohlan in die Gefängniszellen. Verkleidet als einer von Ihnen räumte Nohlan den Beschluss ein, Denker Funkelstein auf Anordnung des Hauptmannes mit zu nehmen. Ein verschlossener Brief mit dem Siegel der Seraphen, sorgte dabei für Glaubhaftigkeit und wies keine weiteren Fragen auf, so dass Gnimsch ganz einfach abgeführt werden konnte.
Wieder auf freiem Fuß flüchteten sich die vier nach Löwenstein und tauchten dort für einige Zeit im Schutze des Gerüchteordens unter. Tage und Wochen vergingen bis der von Gnimsch Funkelstein seiner Truppe vorgetragen wurde: Die Thieves müssen die Stadt verlassen und sich auf nach Orr machen!
Nachdem die Reinigung fehlgeschlagen war, blieb keine andere Wahl um Nohlan und Sylvara von der Drachenmagie Zhaitans zu befreien. Sollte diese Reise nicht von Erfolg gekrönt enden, so würden die Thieves zwei wichtige Mitglieder und Freunde verlieren und die Leitung Sylvaras in Gnimsch´s Arme fallen. Vorausgesetzt, die Reise würde nicht mehr als zwei Opfer fordern.
Zweifel und Unsicherheit blieben nicht aus, immer wieder stellen sich Fragen über die Glaubwürdigkeit ihres Lagerkumpanen. Wollte er sie doch nur in einen Hinterhalt führen? Wieso hat die Reinigung in Ascalon nicht funktioniert und warum haben die Seraphen den Denker hinter Gitter gesperrt. Abermals war die Truppe kurz davor an Zweifeln zu scheitern, doch die Gemeinschaft war in den vergangenen Monaten zusammengewachsen und hatte an Stärke und Klassengeist gewonnen, so dass dies über all die Skrupel siegte. Arsene wurde beauftragt Nohlan und Sylvara streng zu bewachen, die Schatten nahmen die beiden zunehmend ein und forderten den Wächter verstärkt auf, Sylvara aus dem Weg zu räumen um Zhaitan den Weg zu Nohlan zu öffnen. Sylvara dagegen fühlte sich mehr und mehr zu Nohlan hingezogen und wenngleich sie sich seiner dunklen Gedanken bewusst war, so lag es in ihrer Aufgabe, jenen mit ihrem Leben zu schützen würde auch nur einer versuchen ihm etwas anzutun. Die Skepsis und Sorge um die Aufrichtigkeit und Loyalität der Truppe, drängte sie immer zu Misstrauen. Immer wieder stellte sie ihren Lagerkumpanen Gnimsch an den Pranger, klagte ihn des Verrats an und weigerte sich, die Reinigung über sich ergehen zu lassen. Denn der Gedanke, die Magie für sich zu behalten und die Macht weiter zu nutzen die ihr damit geschenkt würde, war nicht nur ein Teil Nohlans heimlicher Gedanke. Der einzige der in solchen Momenten Einfluss auf die Diebin nehmen konnte war Drun. Er schaffte es fortwährend sie aus den Gedanken zu lösen und den Blick auf die Realität zu ebnen. Nohlan dagegen haftete die meiste Zeit noch an Sylvara, die ihn weitgehend beeinflussen konnte, und andersrum dasselbe. Genau aus diesem Grunde, sollte Sylvara nicht länger stören und durch Nohlans Hand sterben, so war der Wille des Drachen.
Nach genauen Kalkulationen und Vorbereitungen war es soweit. Der Aufbruch nach Orr stand an. Arsene Lupin, Trace, Gnimsch Funkelstein, Nohlan und Sylvara schritten durch das Portal um Löwenstein hinter sich zu lassen. Gefolgt von einen erfahrenen Waldläufer, den Sylvara für die Reise angeheuert hatte um die Gemeinschaft zu leiten. Der erste Marsch sollte den Trupp zu den Baumgrenzenfällen führen. Mit der Sonne im Nacken und den warmen Gedanken an ihre Heimat zogen die 6 über Berge und Täler.
Nach einigen Stunden erreichten sie auch schon unversehrt ein Lager in den Baumgrenzenfällen, wo sie nächtigen konnten. Sylvara hatte Drun inzwischen ihren Raben geschickt, mit der Nachricht, sie hier zu treffen. Geschwächt von seiner Entführung, wollte er den Thieves nachreisen, sobald er sich dazu in der Lage fühlte. Die Zelte waren schnell entfaltet. Nohlan wickelte ein paar Stangen und Tücher zu einem einigermaßen geschützten Schlafplatz zusammen, während Denker Gnimsch Funkelstein mit einem Versorgungsei im Handumdrehen ein perfektes Lager mit allem was man sich vorstellen konnte zaubert. Arsene war der Schufterei Leid und kam die Nacht über bei einer hübschen Norn Dame unter. Der Waldläufer schob fast die ganze Nacht Wache und nickte am Ende auf einem Felsen unter freiem Himmel ein. Es ergab sich also ein kurzer Moment in dem alle Thieves schliefen. Fast…. Auf leisen Sohlen schlicht sich Nohlan aus dem Zelt um Sylvara für ein paar Momente zu entführen und die Nacht unter freiem Sternenhimmel mit ihr zu genießen.
Der nächste Morgen brach an. Müde Augen blinzelten aus ihren, eine neue Etappe der Reise begann. Schon heute noch sollten die Thieves vom kalten Schneegebirge ins Tropengebiet reisen. Doch ein paar unbedachte Worte von ihren Lagerkumpanen trieben die Lagermeisterin erneut dazu, das ganze Unternehmen und die Aufrichtigkeit der Reise anzuzweifeln
Zielsicher packte sie ihre Sachen um dann den Weg nach Hause und den Tod durch die Hand Zhaitans sicher zu umgehen. Sunny redete lange auf die Diebin ein, auch Arsene und Nohlan versuchten sie zu überzeugen den Weg weiter zu bestreiten, doch diesmal schien die Situation fast aussichtslos. Gerade als die Weißhaarige das Lager verlassen wollte erblickte sie Drun der verdattert auf einem Felsen neben ihr stand und die Diskussion verfolgt hatte. Drun ging unsicher auf Syl zu und packte sie an der Hand. Mit flehendem Blick brachte er Sylvara zurück zum Lager, wo die Diskussion immer noch am Flammen war. Doch die Anwesenheit Druns besänftige ihre Wut allmählich.
Nach langem Debattieren ergab sie sich widerwillig ihren Freunden und beschloss weiter mit den Thieves nach Orr zu ziehen. Der Streit war schnell vergessen als sie die Baumgrenzfälle in Richtung der Felder der Verwüstung verließen und die warmen Sonnenstrahlen den grünen Boden unter ihren Füßen berührten. Drun war nach seiner Entführung wieder annähernd genesen, marschierte stolz an Sylvaras Seite.
Doch die Reise sollte nicht zur Erholung dienen und schon bald stießen die Thieves auf Widerstand und mussten sich zusammen durch Horden von Untoten und Wolfsrudel kämpfen. Überall lauerten Gefahren, doch jeder wusste seines Handwerks bestens Bescheid und gemeinsam schlugen sie sich in Richtung der Feste der Dreifaltigkeit durch.
Drun bekam von seiner Ziehmutter eine neue Rüstung geschenkt die sie ihm in Götterfels schneidern ließ. Seit der Entführung war die Diebin sehr besorgt um ihren Sprössling und der Gedanke, dass eine Rüstung aus dickem Leder ihn besser schützen konnte, gefiel ihr. Drun war kein Junge der gerne Hilfe annahm, zu stolz und selbständig hatte ihn sein Leben und seine Erfahrungen gemacht, weshalb die neuen Bestückungen unter einem Vorwand an ihn ging. Voller Freude nahm dieser sein Geschenk an und präsentierte sich den Thieves.
Unbemerkt von der Truppe, ergriff die Magie Zhaitans immer mehr und mehr Besitz von Nohlan. Zwar hätte man Nohlans Veränderung bemerken können, doch abgelenkt von den Gefahren die außerhalb lauerten, merkte keiner was gerade passierte. Plötzlich schlug der Wächter Arsene wuchtig ins Gesicht und setzte diesen für einen Augenblick außer Gefecht, sprang pfeilschnell zu Drun und entriss ihm in einer fließenden Bewegung einen Dolch der locker in Druns Schaft steckte. Sylvara stürzte sich vor Drun und auch Los Sunnos spannte Rasch seinen Bogen. Doch Nohlan hatte den Dolch bereits nach Gnimsch geworfen und traf diesen schmerzlich zwischen seiner rechten Schulter und seiner Brust. Gnimsch sackte augenblicklich vor seinen Freunden zusammen.
Arsene und Sunny legten den Blondschopf, der inzwischen, überwältigt von der Kraft Zhaitans auf die Knie gesunken war, in Fesseln. Eine drückende Stille erfüllte die Luft. Der Wind trug den Geruch von Blut mit sich und jagte den Thieves eine Gänsehaut über
Die Waffen auf den Blondschopf gerichtet wurde dieser nun abgeführt als wäre er ein Gefangener auf dem Weg zum Henker. Drun und Sylvara trugen den verletzten Asura zur naheliegenden Feste. Als hätten die sechs ihm den Weg geleitet, tauchte plötzlich Trace auf und versorgte Herr Funkelstein mit Kräutern und Verbänden nachdem der Dolch schmerzlich aus der klaffenden Wunde gezogen wurde.
Der kleine Asura stammelte etwas von Selbstreinigung und versuchte der Lagermeisterin ein paar letzte Geheimnisse zu verraten ehe er in einen fiebrigen Schlaf fiel.
Drun wich dem Lagerkumpanen nicht von der Seite, während Syl den Weg zu Nohlan suchte. Angekettet fand sie ihren Freund unter strenger Bewachung Arsene´s und des Waldläufers vor
Seine Augen tiefschwarz, umgeben von einem dunklen Schleier blickte er die Diebin an und flehte darum die Festung im Auftrag Zhaitans niederzureißen. Lange blickte die Diebin in Nohlans Augen, sein Flehen hallte durch ihren Kopf. Ihr zorniger Gesichtsausdruck wandelte sich in Mitleid und Liebe. Sie sprang auf und begann die Fesseln zu lockern. Die Thieves waren schnell in ihrer Handlung und wollten Sylvara daran hindern, doch die zunehmenden Kräfte von Nohlan durchbrachen die Fesseln, noch ehe sie sich bewusst waren was geschah. Schnell griff er nach Sylvaras Hand und rannte mit ihr davon.
Die beiden Menschen hielten inne auf einer kleinen Insel die näher an Orr lag und gönnten sich dort Ruhe und Zeit das Geschehene zu verarbeiten. Der Schlaf überkam sie und sie wachten erst wieder am nächsten Morgen auf. Es wehte ein kalter Wind über das Meer und die Wellen schlugen gegen die Felsen und jagten einige Tropfen über die leicht unterkühlten Körper der beiden. Sylvara blinzelte und blickte in den schwarzen Himmel. Sie richtete sich auf und strich sich durch ihr feines Haar. Auch Nohlan öffnete langsam die Augen und lächelte als er Syl neben sich sitzen sah. Während eines raschen Frühstücks aus Sylvaras Rucksack planten die beiden ihren weiteren Weg und entschlossen sich dazu, Zhaitan vor dem Rest der Gruppe zu warnen, sie müssten rasch weiterziehen um den Tempel zu erreichen. Dank Gnimschs Verletzung sollten die übrigen Thieves ohnehin nur langsam vorankommen und Sylvara und Nohlan könnte die Drachenmagie endgültig für sich nutzen.
Nohlan hatte seinen Rucksack bei der Flucht liegen lassen und war vollkommen entwaffnet, doch Sylvara überließ ihm ein Schwert von sich, ihre Dolche sollten ihr reichen, zudem die Scharen von Untoten demselben Herrscher dienten. Der Weg Richtung Orr blieb frei von Kämpfen, was wohl daran lag, das die Macht Zhaitans sie voll für sich eingenommen hatte und die einstigen Feinde, dies wohl spürten und sie nicht weiter als Angriffsziel werteten
Sie rasteten an einer Ruine die umgeben von Wasser lag und nur durch einen Sprung ins kalte Wasser zu erreichen war. Nohlan zog Syl unerwartet in die tiefe und mit einem lauten Platsch landeten beide im kalten Meer. Beide lachten und vergaßen für einen Moment weshalb sie eigentlich hier waren. Es war fast wie früher in Löwenstein wenn die Thieves zusammen in den Wellen des rauschenden Meers badeten. Sie zogen sich an Land und streiften sich das Wasser aus ihren Gewändern ehe sie kichernd auf den Boden fielen. Doch die Zweisamkeit nahm bald ein Ende als sie hinter sich Stimmen vernahmen. Sylvara zog sofort ihren Dolch und auch Nohlan machte sich kampfbereit. Es waren mehrere Stimmen und viele Schritte. Plötzlich standen wie aus dem Nichts die Thieves vor ihnen. Sunny spannte seinen Bogen, den Pfeil direkt auf Nohlan gerichtet, während Gnimsch Funkelstein, immer noch sichtlich geschwächt und in dicke Verbände gepackt, versuchte die Situation taktisch unter Kontrolle zu bekommen. Sylvara und Nohlan legten die Waffen nieder und ergaben sich ihren Freunden. Mit milden, freundlichen Worten bekannten sie ihre Schuld.
Arsene trat wachend hinter die beiden und blickte düster zu Nohlan. „Keiner hätte die Befugnis Nohlan länger zu bewachen und die Waffen ständen wieder unter seiner eigenen Kontrolle „ so Sylvaras Forderung. Anderenfalls, würden sie den Weg nicht weiter mit ihnen bestreiten. Arsene murrte noch ein paar unverständliche Worte und folgte dann seinen Kameraden, welche im festen Glauben waren, Sylvara und Nohlan ständen wieder auf ihrer Seite. Plötzlich kamen die Thieves in die Streitmacht zahlloser Untoten die kreischend auf sie zustürmten. Dumpf schlugen einzelne Körperteile zu Boden die während des Kampfes abgetrennt und durch die Luft geschleudert wurden. Der Gestank der Untoten schürte fast die Luft ab. Immer mehr von ihnen scharten sich um die Truppe, so dass bald nur noch der Rückzug möglich war. Gnimsch Funkelstein stellte noch einen seiner Gewehrtürme auf und verschuf damit etwas Zeit. Als die Thieves wieder zu Atem kamen fiel die Lagermeisterin vor einem leblosen Kadaver nieder. Der Gestank des Untoten machte ihr nichts aus, im Gegenzug dazu machte sich ein tiefer Schmerz in ihrem Herzen breit. Der Gedanke, Diener Zhaitans getötet zu haben quälte sie, so war sie doch einer von ihnen geworden. Die Thieves sammelten sich um sie, blickten sie irritiert an, doch Nohlan entschärfte die Situation und nahm Syl mit sich, ein Blick aus seinen tiefschwarzen Augen genügte um ihre Gedanken zu lesen, er drückte ihre Hand fest in seiner und nickte ihr Verständnisvoll zu. Sein dunkler Blick wirkte von Mitleid getränkt.
Die Thieves zogen weiter bis sie schließlich ihre nächste Raststätte in Malchors Vorsprung erreichten. Der Paggas Posten würde ihnen Schutz bieten und einen ruhigen Ort für Gnimsch um seine Wunden zu regenerieren. Drun hatte sich die ganze Zeit sehr zurückgezogen und schenkte Sylvara nicht einen Blick. Die Diebin hatte dies natürlich längst wahrgenommen, doch blieb ihr in ihren Zustand kein Raum um darauf einzugehen. Plötzlich sackte sie mit einem Schrei auf die Knie. Krümmte sich über ihrem Arm, die Linien leuchteten blauer denn je. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn, sie zitterte am ganzen Körper. Gnimsch reagierte schnell und steckte ihr und Nohlan einen Trank zu, der sie von den Schmerzen erlösen sollte. Sylvara traute Gnimsch nicht und täuschte nur vor einen Schluck daraus zu nehmen. Nohlan dagegen trank es in einem Zug leer und gab Gnimsch das leere Gefäß zurück. Enttäuscht streckte dieser seine Hand zu seiner Lagermeisterin und forderte die Flasche zurück. Sylvara musterte den Asura und seufzte, ehe sie das Gesöff in einem Zug leerte und ihm Wortlos die Flasche in die Hand legte. Sie blickte zu Drun der immer noch abseits von ihr stand, nahm ihn an der Hand mit und machte für beide einen Schlafplatz direkt neben Gnimsch bereit. Behutsam zog sie die Decke über Drun und legte den Arm über ihn ehe sie nur wenige Momente darauf einschlief.
Sie wachte auf als sie draußen ein knacken wahrnahm und schlich zur Feuerstelle. „Na Syl, ihr seid ja weit gekommen „ Sylvara zog ihren Dolch und dreht sich in einer fließenden Bewegung zu der dunklen Stimme hinter sich. Erleichterung machte sich breit als sie in ein vertrautes Gesicht sah. Mit dem Bogen auf dem Rücken und das Gesicht verhüllt blickte sie in Brandons leuchtende Augen. Von der Nacht umhüllt und im flackern des Feuers ging er auf seine Waffenschwester zu.
Sylvara freute sich wahnsinnig das Brandon sie gefunden hatte und setzte sich gemeinsam mit ihm ans Feuer.
Brandon trug eine tiefe klaffende Wunde von einer Schlacht gegen eine Horde von Untoten. Syl tauchte ihren Dolch in die Flammen des Feuers und desinfizierte anschließend die Wunde, band sie dann mit einigen Blättern ein und schloss das Ganze mit einer Schleife. Brandon war bei der ganzen Prozedur Tapfer und versuchte sich selbst bei der glühenden Klinge keinen Schmerz anmerken zu lassen. Kaum war die Wunde verbunden erhob der Waldläufer sich mit den Worten „Jeder von uns hat aufgaben Sylvara, versuch mir nicht zu folgen. Die Diebin erhob sich und folgte seinem zielsicheren Blick der auf einem Untoten Riesen haften blieb. „Brandon, wenn du jetzt gehst, geh ich mit“ doch Brandon blickte sie eindringlich an. „Diese Aufgabe ist nicht die deine, wenn ich es schaffe ihn zu töten, werdet ihr den Tempel schneller erreichen „ noch ehe die weißhaarige Antworten konnte stürmte Brandon los. Ein Pfeilregen prasselte auf den Riesen nieder, doch die meisten davon prallten an ihm ab. Schongleich kamen hunderte von Untoten aus dem Hinterhalt und überrannten Brandon. Dieser schlug auf den Boden. Eine Staubwand versperrte Sylvara die Sicht. Sie rannte los um ihrem Waffenbruder zu helfen, der Riese wandte sich ab. Sylvara rannte los und beugte sich über Brandon, einige Pfeile steckten in seiner Brust und seinen Beinen, sein Körper bebte, Blut rann aus seinem Mund was seine Worte völlig unverständlich machte. Sylvara flehte ihn an bei ihr zu bleiben, Tränen nahmen ihr die Sicht. Brandons Augen fielen zu und die Diebin schrie um Hilfe
Es dauerte einige Momente ehe Nohlan über die Felsen gerannt kam und völlig perplex auf Brandon starrte. Gemeinsam zogen sie seinen schweren Körper in Sicherheit. Nohlan verstand noch immer nicht was die beiden dazu getrieben hatte sich mit so einem Riesen anzulegen, Sylvara kämpfte mit ihren Tränen. Brandon zuckte ein letztes Mal zusammen, dann wurde sein Blick starr und sein Herz hörte auf zu schlagen. Sylvaras hilferufender Schrei hallte durch die Luft, Nohlan stand wie gebannt vor Brandons Leichnam.
Dann erfüllte ein helles Licht den Platz an dem Brandon lag, eine göttliche Baumgestalt erstrahlte in hellem „ Ich werde ihn gut behüten, sorgt Euch nicht“ sprach sie mit klarer Stimme ehe sie genauso schnell verschwand wie sie aufgetaucht war. „Was zur…. „ Sylvara blickte zu Nohlan, dieser starrte immer noch auf den Blutgetränken Platz vor sich. Auch wenn die beiden nicht verstanden was da gerade passiert war, so stand für sie Fest, sie müssen umgehend Gnimsch davon berichten.
Der nächste Morgen brach an. Noch ehe die Sonne am Himmel stand machte sich Nohlan auf zu Gnimsch Zelt um ihn die Ereignisse der vergangenen Nacht zu schildern. Sylvara war von all dem völlig mitgenommen. Trace und Drun wichen ihrer Lagermeisterin in diesen Momenten nicht von der Seite und Gnimsch erfasste den Beschluss, sich in diesen Momenten nicht lange mit diesem Vorfall aufzuhalten. Die Thieves mussten den Tempel erreichen und die Reinigung vollbringen, ehe noch mehr Unheil geschah.
Sie zögerten nicht lange und packten ihre Hab und Gut zusammen um sogleich nach Westen aufzubrechen. Nur Missmutig ließen sie ihre drei Freunde zurück um sich den Weg durch die Horden von Untoten freizukämpfen und den dreien das letzte Stück zur Kathedrale zu erleichtern. Sylvara war zunehmend geschwächt und jeder weitere Kampf wäre für sie eine große Gefahr gewesen. Nohlan litt schneller als erwartet unter der Trennung Sylvaras. Die Nähe seiner Freundin hatte ihn bisher immer wieder zur Realität zurückgeführt und seine Drachenmagie unterdrückt. Doch die Distanz der beiden baute große Hürden auf. Die Zustände häuften sich und nahmen ihn mehr und mehr ein und die Kraft diese unter Kontrolle zu bringen wurde mit jedem Schritt den er sich von ihr entfernte schwächer. Mächtige Dornenwände türmten sich über den Köpfen der Thieves. Gnimsch allen voran setzte diese in Brand und erzeugte somit begehbare Wege durch das Gestrüpp. Auch Arsene kämpfte sich an seiner Seite mit seinen Dolchen den Weg frei. Sunny hielt während dessen immer ein Auge auf den Wächter gerichtet. Ein letztes Mal sollte das Lager der Thieves aufgebaut werden um dort auf Drun, Trace und Sylvara zu warten.
Die Sonne lag noch hinter den Bergen als die drei aufbrachen, für eine weitere Rast blieb keine Zeit, so dass es nachher direkt zur Kathedrale des ewigen Lichts weiterging
Dieser Weg sollte der Mühsamste bleiben. Zhaitan wusste längst Bescheid und schickte mehr und mehr seiner Streitkräfte gegen die Thieves. Immer wieder wurde die Reinigung unterbrochen bis endlich der letzte Feind besiegt war.
Sylvara und Drun stellten sich in die Mitte der Kathedrale, dort wo die Macht am meisten gebündelt war. Im ersten Moment schien nichts zu geschehen, doch plötzlich fiel die Diebin auf die Knie, vor Schmerz bebte sie am ganzen Körper, ihre schweißnassen Hände pressen Druns fest in sich zusammen. Ein Tränenfluss ließ Drun für sie wie in einem Schleier stehen. „Bleib bei mir Mami“ hörte sie ihn flehen und konzentrierte sich nur noch auf seine warmen Hände und seine Stimme. Der Schmerz nahm zu und die Linien leuchteten auf, plötzlich durchzuckte es die Lagermeisterin und kraftlos fiel sie in Druns Arme. Die Linien auf ihrem Arm wurden schwächer, für einen kurzen Augenblick sah es aus als würden sie brennen, zurück blieben feine Narben
Syl zog sich an Drun nach oben der sie fest in seinen Armen liegen hatte und sie mit Tränenklaren Blick anschaute. Gnimsch brach in der Hoffnung einer gelungenen Reinigung die Zeremonie ab, denn Nohlan veränderte sich zunehmend. „Sylvara“ brüllte er bestimmend, ohne zu zögern rannte sie zu ihm und stellte sich vor ihn. Ein eisiger Wind wehte vom Meer über die Klippe an der sie nun standen
Nohlan legte beide Hände auf ihre Wangen und zog sie zu sich. Ein nicht endender Kuss verband die beiden ehe sein Blick erstarrte und Syl von der Klippe stieß. Ihr erschrockener Blick und ihre Schreie blieben in seinem Geiste, gerade noch wollte er nach ihr greifen, doch die Diebin stürzte in die tiefe. Ohne zu zögern sprang Drun hinter seiner „Mutter“ her. Arsene schlug die Faust gegen Nohlans Kiefer der hart auf dem Boden aufschlug und Blut spuckte. Gnimsch stoppte diese Feindschaft schnell und befahl, mit der sofortigen Suche der beiden gestürzten anzufangen.
Sylvara schlug bewusstlos auf dem Wasser auf und sank in die Tiefen des Meeres. Die Ereignisse spielten sich wie im Traum in ihren Gedanken ab als eine Hand die ihre ergriff und sie zur Oberfläche zerrte. Ein ganzes Stück zog Drun seine Mutter hinter sich her, ehe sie wieder das Bewusstsein gewann. Die beiden Diebe kämpften sich durch das raue Meer zu einer Insel. Druns Herz raste, sein Atem ging schnell, Sylvara kümmerte sich gleich um ihn und zog ihm sein nasses Hemd aus.
Es dauerte nicht allzu lange als Denker Funkelstein in einem Taucheranzug auf sie zu hüpfte. Die beiden Thieves blickten ihn an, Sylvara lächelte, sicher war dies wieder eine seiner Erfindungen aus diesen seltsamen Eiern die er die ganze Reise über mit sich trug. Doch der kleine Asura wäre ohne diese ehrlich gesagt fragwürdige Ausrüstung sicher so schnell untergegangen wie ein Stein
Auch Arsene fand den Weg zu den dreien bald, doch von Nohlan war weit und breit keine Spur. Der Wächter war der festen Auffassung die beiden hätten den Sturz nicht Überlebt und flüchtete sich von Schuld gequält weiter nach Orr, denn den Thieves, könne er wohl nie mehr wieder in die Augen blicken…….
*************************************************************************************************************
Ein ganz besonderer Dank an dieser Stelle gilt unserem Lagerkumpanen und Freund Denker Gnimsch Funkelstein der uns durch diese Reise geführt hat und damit einige wirklich schöne Wochen zusammen mit der Gilde ermöglicht hat
[/size]
Re: Gildenreise nach Orr - Reinigung der Drachenmagie Zhaitans
Vielen Dank an Sylvara für die Mühe, es ist richtig gut geworden! liest sich wie ein spannendes Buch! *gg*
Und natürlich auch Gnimsch, der alles gut geplant und durchgeführt hat!
Auch der Rest hat super mitgemacht! Es waren jene Abende an denen die Gilde wieder zu ihren Wurzeln gefunden hatte
....auf das wir noch viele weiterer solcher tollen Erlebnisse "gemeinsam"haben werden!!
Und natürlich auch Gnimsch, der alles gut geplant und durchgeführt hat!
Auch der Rest hat super mitgemacht! Es waren jene Abende an denen die Gilde wieder zu ihren Wurzeln gefunden hatte
....auf das wir noch viele weiterer solcher tollen Erlebnisse "gemeinsam"haben werden!!
Gast- Gast
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten